Ein virtueller Vergnügungspark mit Cartoons, Comics, altem Spielzeug, Genrefilmen und Texten über pixelige Videospiele, und über Verrückte.

Perlen vor die Säue

Perlen vor die Säue ist eine Webcomicserie, die ursprünglich von Dirk M. Jürgens (Text) und Gregor Schenker (Zeichnungen) stammt und die Abenteur der Redaktion eines Filmmagazins schildert. Ursprünglich war das eine Spielwiese für Dirk und Gregor, um einerseits ihren Lieblingshorrorfilmemachern zu huldigen, und um andererseits ihrer Verachtung für die zahllosen deutschen Amateurhorrorsplatterdeppen Ausdruck zu verleihen. Grade das hatte sich aber bald totgelaufen, nicht zuletzt, weil das im Grunde genommen Insider-Witze waren, die man als Szeneunkundiger nicht zwangsläufig kapierte, und weil man diesen Amateur-Honks damit zumindest theoretisch (ich denke mal nicht, dass die Perlen-Leserzahlen exorbitant hoch waren) mehr Aufmerksamkeit schenkte, als sie verdienen. Als dann beschlossen war, die Serie aus der Horror-Ecke herauszubewegen, kam ich als Autor dazu, und farbig wurde die ganze Chose auch (dank Andreas Eisele).

Die Perlen-Protagonisten

Tatjana Schrapnell ist im winzigen Ort Klein-Krötingen (in der Nähe von Hinterlochsdorf) aufgewachsen. Sie hat per Fern-Uni Journalistik studiert und sich dann beim Filmmagazin Horror-Perlen (später umbenannt in Kino-Perlen) beworben, wo man sie trotz fehlender Erfahrung aufgrund ihrer beiden hervorstechendsten Talente als Redakteurin eingestellt hat.

Hugo Bansen war vor Tatjanas Auftauchen der einzige Redakteur von Horror-Perlen. Er ist Fanboy und Horror-Nerd, beherrscht aber die deutsche Grammatik, und gehört damit zu einer aussterbenden Spezies.

Klaus Eucken ist Gründer und Chefredakteur des Filmmagazins. Er ist mit Blackie verheiratet und hat als Oberweitenfetischist seinem inneren Zwang gehorcht, als er Tatjana ins Boot holte.

Cinderella „Blackie“ Eucken ist Geldgeberin und Besitzerin von Klaus und seiner Zeitschrift. Sie war ursprünglich ein Topmodel, hat nach einigen traumatischen Erfahrungen aber jede Lebensfreude verloren und sich die Brüste amputieren lassen, und war damit indirekt für Tatjanas Autorinnenkarriere verantwortlich.

Die Comics

Wir haben das alte Lennon/McCartney-Prinzip verfolgt, das heißt, es standen immer und auf jeder Seite die Namen aller an der Serie Beteiligten, gleichgültig ob wir uns wegen irgendwelcher Details in nächtelangen Diskussionen die Köpfe heißgeredet haben, ob die ursprüngliche Idee durch zig Kompromisse irgendwann nicht mehr zu erkennen war, oder ob einer einfach „ja ja, macht ihr mal“ gesagt hat. An den folgenden Seiten war ich nennenswert und (für mich) erkennbar beteiligt:

Die Rückkehr der Perlen

Die erste Seite nach dem Neustart. Michael Haneke ist ein Hassliebling von Dirk und wurde zuvor bereits auf einem halben Dutzend Perlen-Seiten als Kakteenvergewaltiger verewigt.

Tom

Wir dachten uns, wenn uns nun konzeptionell ganz Hollywood offenstünde, könnten wir genausogut mit dem größten Hollywoodstar überhaupt einsteigen. Wir hätten uns denken sollen, dass es eventuell Neueinsteiger verprellt, wenn man mit einer Geschichte anfängt, die die Kenntnis unserer Figuren und ihrer Charakter zwingend voraussetzt.

Who watches Moore?

Die Folge hat leider einen entscheidenden Haken, der sie weitgehend unlustig macht: diese Verfilmung, die wir da im letzten Bild als völlig undenkbare, abstruse Absurdität zeigen, gibt es tatsächlich. Hab ich damals schlicht nicht gewusst.

Die Box des Björnsen

Diese Seiten sind, von Andreas‘ Farbgebung abgesehen, komplett auf meinen Mist gewachsen und basieren im Wesentlichen auf eigenen Erfahrungen. Ich hatte irgendwann angefangen, die erste Seite zu zeichnen (und mir den Text allerdings erst nachträglich überlegt), und dann immer mal weiter gemacht, wenn ich grade Lust und Zeit hatte. Ich bilde mir ein, dass man von der ersten zur dritten, knapp ein Jahr später gezeichneten Seite einen gewissen handwerklichen Fortschritt sieht.

Im Übrigen hab ich mir in Bezug auf Jess Franco die Wahrheit natürlich zurecht gebogen: Der grenzwahnsinnige spanische Vielfilmer (laut IMDb fast 200 Spielfilme als Regisseur), der mit Frauengefängnisfilmen, debilen Kannibalenstreifen und seltsamem, psychedelischen Fetisch-Zeug berühmt wurde, ist in Wirklichkeit (noch) nicht tot, auch wenn die Qualität seines filmischen Output der letzten zwanzig Jahre eigentlich anderes vermuten lässt.

Forenhorror

Das war das einzige von mir vorgestellte Skript, das Dirk und Gregor ohne irgendwelche Korrekturvorschläge durchgewunken haben. Für die Sprechblasen der Ekel-Nerds habe ich es auf mich genommen, mich durch zig Seiten hirnschmelzendes Dumpfgelaber in diversen Horror-Foren zu wühlen. Die Texte sind zwar angepasst, gruseligerweise aber im Kern authentisch.

Kosmo Trek


Unser Opus Magnum. Die Geschichte ist inspiriert vom wahren und Jahrzehnte währenden Versuch eines deutschen Spezialeffektkünstlers, eine millionenschwere Science Fiction – Saga auf die Leinwand zu bringen. Eben jener Filmemacher in Spe meldete sich in den Kommentaren eines Blogs, nachdem dort ein Artikel zu seinem seit Jahren durch die Presse geisternden Projekt veröffentlicht wurde. Alle an PvdS Beteiligten frequentieren diesen Blog regelmäßig, und so haben wir über gut und gerne zehn Wochen (!) hinweg die Diskussion verfolgt, während sich besagter Filmemacher (zusammen mit seinem einzigen treuen Gefolgsmann) nach Kräften selbst demontierte, um am Ende als Kaiser ohne Kleider, aber mit einer offenkundigen Wahrnehmungsstörung und einer dicken, fetten, tragischen Lebenslüge dazustehen. Das wäre sicherlich eine traurige Angelegenheit gewesen, wenn sich der Kerl weniger arrogant, selbstherrlich, verbohrt, kritikresistent und, nun ja, irre aufgeführt hätte. So allerdings konnte man ungläubig starrend und ein Stück weit amüsiert daneben stehen. Und eben, davon inspiriert, Comics machen.

The Con on the Edge of Forever

Die erste Folge seit Kosmo Trek, fast ein Jahr später veröffentlicht und nur zustande gekommen, weil alle vier Beteiligten grade mal wieder Zeit hatten. Dass es von der ersten Idee bis zur fertigen Seite trotzdem fast ein Vierteljahr gedauert hat, liegt schlicht daran, dass „Zeit“ relativ ist und wir alle halt nicht all zu viel davon übrig haben.